Motivation

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Kunststoffverbrauch: 12 Millionen Tonnen. In Deutschland. Pro Jahr.

Kunststoffe wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polystyrol (PS) gehören zu den weltweit wichtigsten Werkstoffen. Viele Alltagsprodukte und moderne Technologien wären ohne ihren Einsatz undenkbar. Allein in Deutschland werden deshalb jährlich rund 12 Millionen Tonnen Kunststoffe verbraucht. Fast immer werden sie aus fossilen Rohstoffen hergestellt, die direkten CO2-Emissionen bei der Kunststoffproduktion betragen in Deutschland pro Jahr etwa 33 Millionen Tonnen.* Zugleich fallen hierzulande jährlich rund 6,3 Millionen Tonnen kunststoffhaltiger Abfälle an, die zu 53 Prozent thermisch und zu 47 Prozent werkstofflich verwertet werden.

*aus einer Schätzung basierend auf internen Daten
 

Die Vision: Mehr Kunststoff im Kreislauf halten

Der im Kunststoff enthaltene Kohlenstoff ist dabei eine wichtige Ressource für die chemische Industrie. Aktuell wird nur etwa ein Viertel der Kohlenstoffe und Kohlenstoffverbindungen im Kreislauf gehalten. Wenn es gelingt, die kohlenstoffhaltigen Bestandteile im Abfall besser zu erkennen, besser zu verwerten und daraus wieder hochwertige Ausgangsmaterialien für die Industrie herzustellen, kann dieser Wert deutlich gesteigert werden. Das reduziert nicht nur den Bedarf an fossilen Ressourcen und CO2-Emissionen, sondern auch die Umweltverschmutzung mit Plastikmüll, der in Form von Mikroplastik bis in die Nahrungskette gelangen kann und durch steigende Preise (CO2-Zertifikate, Importstopp bisheriger Abnehmerländer) auch für Unternehmen eine immer größere Belastung wird. Zugleich verbessert sich die Versorgungssicherheit der Industrie, weil eine zusätzliche Kohlenstoffquelle erschlossen wird.

Die Chance: Zukunftsperspektive für Regionen im Strukturwandel

Von den im Leitprojekt »Waste4Future« angestrebten Lösungen können neben der Chemischen Industrie und Kunststoffverarbeitung auch Unternehmen aus Abfallwirtschaft, Recycling-Anlagenbau und Recycling-Anlagenbetrieb profitieren. Insbesondere die deutschen Strukturwandelregionen können durch innovative Transformationspfade einer Kohlenstoffkreislaufwirtschaft neue Geschäftsfelder erschließen und Zukunftsperspektiven für die Bevölkerung entwickeln.